Jubilate-Kirche Lindlar
Unser Herzstück der Gemeinde, die Jubilate-Kirche in Lindlar, wurde von 1954-56 erbaut und steht unter Denkmalschutz.
Auf dem heutigen (2020) Gebiet der Ev. Kirchengemeinde Lindlar wurden nach dem 2. Weltkrieg in den Jahren 1946 und 1947 etwa 2000 evangelische Menschen aus den östlichen Gebieten des damaligen Deutschen Reiches, etwa aus Ostpreußen und Schlesien, in das hiesige, fast ausschließlich von katholischen Christen bewohnten Gebiet mit „Sichtweite“ zum Kölner Dom, von den Alliierten eingewiesen. Vor 1945 gehörten die vier, fünf Familien evangelischer Konfession zur Ev. Kirchengemeinde Delling.
Mit dieser Ansiedlung der eigentlich auf Rückkehr in die alte Heimat hoffenden Evangelischen in kurzer Zeit stand bald die Kirchraumfrage in der Diskussion: der Weltkirchenrat beschäftigte sich mit dem Bau einer Kirche in Lindlar (!) s. Archiv Presbyteriumsbeschlüsse. Auch der Bau einer Diaspora-Kirche scheiterte. Schließlich projektierte die Antoniter Siedlungsgesellschaft Köln und ihr Architekt Knoch eine „Leichtbaukirche“, eine Low-Budget-Kirche für Lindlar.
Die Architektur nahm für die sich auf dem Weg fühlende Gemeinde („Wir haben auf Erden keine bleibende Statt“ Hebr. 13,14) Ideen der Wegthematik, auch die Erfahrung von Verlusten und Kriegsschrecken, daneben die Symbole der auf Gottes Frieden hoffenden (Fensterbild Nachtseite, Tagseite, Christusmitte als Triptychon) auf:
Die Grundform der Kirche in Zeltform (Hauszelt mit Apsis), bewegliches Mobiliar in der Hoffnung auf Rückkehr, der „schwebende Turm“, der für die Geschichte wichtige Erfahrungen Flucht, Vertreibung, verlorene Heimat aufnahm – aber der Neuanfang und die Idee des Sich-Niederlassens war in den beiden in den Kirchenbau eingeführten Säulen des Turmes schon greifbar…. [mehr lesen]